„Wenn einer keine Angst hat“, sagt Erich Kästner, „hat er keine Phantasie“.

Nein, Ängste sind nichts grundsätzlich Falsches. Einerseits sind sie ein natürlicher Bestandteil der Entwicklung und des Heranwachsens. Andererseits können sie das Wohlbefinden junger Menschen massiv beeinträchtigen. Als zentraler Bestandteil unseres Daseins beeinflussen Ängste massiv unser Denken, Fühlen und Handeln. Je nach Alter und Erfahrungen können Ängste variieren. Nicht immer folgen sie rationalen Gesetzen. Sie können uns schützen, indem sie uns vorsichtig machen. Jedoch können Ängste auch übertrieben sein und uns in unserem Alltag einschränken.

Kinder und Jugendliche stehen vor der Herausforderung, sich in einer komplexen und unsicheren Welt zurechtzufinden. Ungewissheit macht Angst. Schule, Leistungsdruck oder Vergleiche mit Gleichaltrigen können Angst auslösen. Nicht selten werden Eltern durch die Ängste ihrer Kinder verunsichert.

Welche Möglichkeiten haben Eltern in Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften, Kinder und Jugendliche zu ermutigen, um eine gesunde psychische Entwicklung zu fördern? Wie kann eine unterstützende Umgebung geschaffen werden? Welchen Beitrag können Erwachsene leisten, damit junge Menschen ihre Potentiale entfalten und ihren Ängsten aktiv begegnen können?

Wie geht das eigentlich: Mut zum Leben? 

Referent | Michael Leicht, Diplom-Psychologe und Leiter der „KJF Ambulante Angebote Allgäu“, zu denen auch die Erziehungs-, Jugend und Familienberatungsstelle der Stadt Kempten gehört.